Archive for Juli, 2011

Die Kunst am Körper

Sonntag, Juli 10th, 2011

Thema der heutigen Sitzung ist die Kunst am Körper.  Ich eröffne die Runde mit einem Zitat der Titelseite des gestrigen Abendblattes : „Vorbild Beckham  – Schon mehr als die Hälfte der Bundesliga-Profis trägt Tattoo“

Vorbild oder Vollpfosten? Jungs, mal ehrlich! WARUM?
Das mit dem Vorbild kaufe ich Euch nicht ab. Ich verstehe es einfach nicht. Mal abgesehen von den unglaublichen Schmerzen, die das eigentliche Stechen verursacht. Und selbst wenn man diesen Schmerz erfolgreich weggeatmet hat, kann es immer noch zu Folgeschäden kommen, wie der aktuelle Fall des HSV Profis zeigt. Das Kunstwerk hat sich dermaßen entzündet, dass der arme Junge nicht mal mehr sein Trikot (er-) tragen konnte.
Zurück zur Ästhetik. Ich könnte mir durchaus Schlimmeres vorstellen, als in einer Duschkabine mit 11 Bundesliga-Profis zu sein. Aber tatsächlich wäre mein Augenmerk wohl eher weniger auf die Tätowierungen der Herren gerichtet. Ich kann jetzt auch nicht behaupten, dass es mich sonderlich stört, dass Brad Pitt tätowiert ist, aber hübscher macht es ihn auch nicht. Und wenn ich mir jetzt vorstelle, ich hätte es tatsächlich irgendwie geschafft, einen dieser gebrandmarkten Fussballjungs zu daten, wie soll das dann weitergehen? Wir hätten uns leidenschaftlich geküsst und …ich will jetzt gar nicht ins Detail gehen, aber ich knöpfe sein Hemd auf und da springt mir dieses Tattoo auf seiner Brust ins Auge: „Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum“. Darüber muss man doch reden! Wovon träumt der Kerl denn? Was will er? Und eins weiß ich genau, nachdem wir das interpretiert und analysiert haben, ziehe ich die Zigarette danach vor und verwerfe meinen eigentlichen Plan.
Ich will nicht sagen, dass ich dieses Lebensmotto unsinnig finde, im Gegenteil. Aber kann man sich das denn nicht einfach merken oder auf den Spiegel im Badezimmer schreiben?
Oder dieser andere Profi, der sich das Bild von seinem kleinen Sohn auf den Bauch hat stechen lassen. In einem Bilderrahmen an der Wohnzimmerwand hätte es sich doch auch schön gemacht. Oder als Hintergrundbild auf dem Monitor.

Und mal ganz ehrlich Jungs, Ihr müsst doch auch mal an später denken! Ihr werdet auch älter.
Oder wollt Ihr Euch dann ernsthaft Botox um den Biceps spritzen lassen, damit die Haut nicht vor sich hin schrumpelt und man von dem Kunstwerk noch alles gut erkennen kann?

9,5% der Deutschen tragen heutzutage ein Tattoo. Und immer noch gerne genommen werden auch nach wie vor die Namen des Partners. Super Idee! Wenn nämlich heutzutage jede 2. Ehe geschieden wird, ist das doch nun wirklich für den Arsch! Und eben nicht für den Arm.

Badeanstalt oder Irrenanstalt?

Dienstag, Juli 5th, 2011

Manchmal muss Hausfrau einfach mal „abtauchen“. Die Seele baumeln lassen, sich treiben lassen, abschalten. Dieses Bedürfnis führte mich letzte Woche tatsächlich ins Hallenbad.
Als ich morgens in der Damengruppenumkleide ankomme, sind die Frühschwimmerinnen schon wieder aus dem Wasser raus. Drei Damen, vermutlich jede doppelt so viele Jahre wie ich auf dem Tacho, unterhalten sich gerade mit einem Herren. Mir alles egal, ich gehöre zu denjenigen, die am frühen Morgen noch ohne Konversation auskommen. Erst jetzt rieselt mir offensichtlich der letzte Schlafsand aus den Augen:
sie unterhalten sich mit einem Kerl! In der Damenumkleide! Ich reibe mir noch einmal unauffällig die Augen aus und kann daraufhin auch deutlich hören, dass sich die drei gar nicht unterhalten. Sie versuchen ihm entrüstet zu erklären, dass er sich in der Gruppenumkleide für das weibliche Geschlecht befindet. Versetzt man sich einmal in seiner Lage, würde vermutlich jeder kurzfristig so rot anlaufen, dass alle handelsüblichen Infrarotstrahlenmessgeräte den Lukas hauen würden. Und dann würde man seine sieben Sachen schnappen und in Windeseile ein artgerechtes Revier aufsuchen. Oder?
Anders dieser Spezi hier: er vergewissert sich, ob tatsächlich das weibliche Symbol an der Tür steht und ist sich nun erst recht sicher, in der richtigen Kabine zu sein. Nun aber aufgepasst! Seine Begründung: „Meine Tochter ist noch zu klein, um sich alleine umzuziehen!“
HALLO? Menschenrechtler, wo seid Ihr?? Ich fordere umgehend mehr Schutz vor solchen Vollpfosten!!
Wichtigste Erkenntnis des Tages: manchmal reicht es nicht aus, nur ein Auge zuzudrücken. Beide Augen zu und durch! Sich auf das Wesentliche konzentrieren! Und ich wollte ja nun entspannt ein bisschen paddeln. An diesem Tag sollte es aber tatsächlich nicht so sein: das Wasser hatte gefühlte 20 Grad, 3 Bahnen waren abgesperrt und überfüllt mit pubertierenden Schulsportlern und im Nichtschwimmerbereich war Schwimmflügelalarm von mindestens 2 Kitagruppen angesagt.

Ich brauche dringend einen neuen Plan, um abzutauchen……..