Eine Begegnung der anderen Art

Neulich stehe ich mit meinem Auto an einer roten Ampel. Es ist noch früh am Morgen,
aber ich bin gut zufrieden und ahne nichts Böses. Das Wetter ist klasse, meine Fensterscheibe unten,
quatscht mich doch dieser Michel schräg von der Seite an.
„Sach mal Perle!? Ist Dir eigentlich klar, dass Du mich in den ganzen neun Jahren nicht ein einziges Mal erobert hast?“
Ich bin leicht erschrocken, fühle mich aber direkt ertappt. Ich hatte natürlich schon viel von ihm gehört und ihn auch schon ein paar Male flüchtig gesehen.
Ich versuche es mit folgenden Worten:
„Michel, Mann, das ist jetzt echt nicht so wie Du denkst! Ich kann Dir das alles erklären.“
Sagt er: “Lass gut sein, Mädchen! Du willst es einfach nicht. Es gibt andere Sachen, die Dir wichtiger sind.“
„Nein, “ unterbreche ich ihn, „ das ist es nicht. Ich wollte Dich immer schon. Wirklich.
Du siehst irre gut aus. So gut, dass Du unter all den anderen aus der Menge heraus stichst.
Du hast eine Anziehungskraft, dass manche von weit her kommen, um Dich zu sehen und alle wollen ein Foto mit Dir. Alle schwärmen von Dir. Und keiner von denen bereut, es getan zu haben.
Ich will es auch, Michel, glaub mir! Und wenn ich es heimlich machen muss.
Aber bitte dräng` mich nicht. Es wird der Zeitpunkt kommen, wo ich bereit dazu sein werde.
Und dann wird es für uns beide ein wunderschönes Erlebnis.“

Ich hätte ihn gerne noch etwas angehimmelt, aber meine Ampel wurde grün und hinter mir wurde bereits gehupt. Auf die Schnelle habe ich ihn noch fotografiert und dann höre ich ihn rufen:
„Ich bleibe hier stehen, bis Du wieder kommst. Ich werde auf Dich warten.“
Seitdem geht mir der Michel nicht mehr aus dem Kopf und ich spüre, dass wir uns noch diesen Sommer näher kommen werden……..

michel.jpg

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